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Freiwillige im Einsatz für die Gießhübler Heide

Um die besondere Vielfalt der Gießhübler Heide zu erhalten, fand Ende März über das Projekt Naturlandschätze Niederösterreich in Kooperation mit der Biosphärenpark-Gemeinde Gießhübl und dem Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken ein Pflegetermin mit 37 Freiwilligen statt.

Nach einer Einführung von Biologin Irene Drozdowski in die Naturbesonderheiten der Gießhübler Heide und zu den Trockenrasen als wertvollem Lebensraum wurden die zahlreich erschienenen Freiwilligen für die Arbeit in vier Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe entfernte eine dichte Grasfilz-Schicht und einzelne Gehölze oberhalb einer steinigen Geländekante, um das dortige Vorkommen der Zwerg-Schwertlilie zu retten. Eine weitere Gruppe entbuschte zugewachsende Randbereiche und legte sich dort mit Astschere und Reifmesser ins Zeug. Eine dritte Gruppe ringelte einzelne Eschen auf einer bereits zu dicht verbuschten Weidefläche. Durch das langsame Absterben entstehen keine neuen Austriebe (Stockausschläge) und die Nacharbeiten in den Folgejahren werden weniger. Außerdem werden - solange die Bäume stehen - viele Insekten gefördert, die auf Totholz angewiesen sind. Die vierte Gruppe kümmerte sich mit einem Mitarbeiter der Gemeinde mit Motorsäge um die Pflege der Schwarzföhren im zentralen Bereich der Heide. Die unteren Äste wurden weggenommen. So bekommen die Trockenrasen-Pflanzen am Boden wieder mehr Licht. Außerdem sind die Föhren so besser vor Pilzbefall geschützt, der mit dem Klimawandel stark zunimmt.

Unterstützung von allen Seiten
Engagiert bei der Arbeit mit dabei waren neben zahlreichen Interessierten aus der Bevölkerung, darunter auch einige Familien mit Kindern, Vizebürgermeisterin Sabine Möstl und Naturpark Föhrenberge-Obmann Martin Schuster. Auch Biosphärenpark-Direktor Andreas Weiß schaute vorbei und bedankte sich bei den Helfer*innen mit dem Trockenrasen-Büchlein des Biosphärenparks für die Arbeit zur Erhaltung der wertvollen biologischen Vielfalt.

Vizebürgermeisterin Sabine Möstl zeigt sich begeistert vom großartigen Einsatz der Freiwilligen: „Die Erhaltung der Gießhübler Heide ist mir ein großes Anliegen. Ich bin sehr froh, dass wir nun als Gemeinde fachliche Unterstützung und Beratung für die Pflege bekommen und gemeinsam mit der engagierten Bevölkerung Aktionen setzen können.“ Auch Naturpark Föhrenberge-Obmann Martin Schuster findet lobende Worte: „Besonders positiv sehe ich, dass bei diesen Aktivitäten biologische Vielfalt und Klimaschutz gemeinsam gedacht werden. Durch die Maßnahmen wird einerseits die für unser Leben so wichtige biologische Vielfalt erhalten, andererseits speichern Grasländer im Boden große Mengen CO2 und so wird auch ein wichtiger Beitrag zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung geleistet.“ „Die aktive Einbindung und Beteiligung der Bevölkerung ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg bei Biodiversitäts- und Klimaschutz im UNESCO Biosphärenpark Wienerwald. Projekte wie „Naturlandschätze Niederösterreich“ und engagierte Organisationen wie der Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken machen das möglich.“ ist Biosphärenpark Wienerwald Direktor Andreas Weiß überzeugt.