Forschungsherbst 2025 im Biosphärenpark Wienerwald: Ein Monat im Zeichen der Wissenschaft

Der November 2025 im Biosphärenpark Wienerwald stand ganz im Zeichen der Forschung. Anlässlich des Jubiläumsjahres startete der „Forschungsherbst“ mit einer neuen Veranstaltungsreihe. Unter dem Motto „Wissen schafft Begegnung – Forschung & Austausch im BPWW“ feierte der Forschungsabend im Weingut Herzog in Bad Vöslau seine Premiere. Ziel des neuen Formats ist es, ForscherInnen, Naturinteressierte und den Biosphärenpark miteinander ins Gespräch zu bringen.

Die zahlreichen BesucherInnen erwarteten zwei fesselnde Vorträge, die die beeindruckende Vielfalt der Biosphärenpark-Region in den Mittelpunkt rückten. MMag. Irene Drozdowski, Obfrau des Landschaftspflegevereins Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken gab Einblicke in den einzigartigen Lebensraum der Halbtrocken- und Trockenrasen an der Thermenlinie und zeigte, warum diese Landschaft als wahrer Hotspot der Artenvielfalt gilt. Im Anschluss nahm Experte DI Alexander Mrkvicka das Publikum mit auf eine spannende Reise in die Welt der Eichen-Gallwespen in Ostösterreich – kleine, oft übersehene Insekten mit bemerkenswert großer ökologischer Bedeutung.

Großen Zuspruch erhielt auch der bereits traditionelle Forschungsvormittag des Biosphärenpark Wienerwald. Rund 50 Interessierte versammelten sich in der Landwirtschaftlichen Fachschule Norbertinum, um sich über aktuelle Forschungsthemen zu informieren. Den Auftakt machte ein Vortrag von Dr. Veronika Gaube über den Umgang mit klimabedingten Herausforderungen und Risiken wie Hochwasser und Dürre. Anschließend stand die Rolle des Waldbodens im Mittelpunkt, diesmal unter dem Titel „Boden schützen. Holz nutzen: standortgerechte Holzernte auf schweren Böden“, vorgetragen von DI Maximilian Behringer.

Ein weiteres Highlight bildete die Präsentation des Forschungsprojekts „Wie Artenvielfalt (be)greifbar wird. Zu Schulexkursionen als Form der Wissenskommunikation“ von Dr. Erik Aarden. Die Untersuchung widmete sich den Exkursionen der „Tag der Artenvielfalt“-Projekte 2023–2025 und beleuchtete, wie Kinder Artenvielfalt wahrnehmen und wie diese im Rahmen der Ausflüge vermittelt wird.

Den Abschluss des Vormittags bildete der Vortrag von Tea Vrljanovic „Motive für den Einkauf regionaler Lebensmittel bei Partnerbetrieben des Biosphärenpark Wienerwald“. Vorgestellt wurden Ergebnisse aus Interviews mit KonsumentInnen zweier Partnerbetriebe – dem Direktvermarkter Ökogarten Mödling und der Dorfküche St. Andrä-Wördern.

Abgerundet wurde der Forschungsherbst durch einen Online-Vortrag von Lionora Suß MSc, Isabell Kuhn MSc und Jadzia Hack MSc mit dem Titel „Kleine Vögel, große Erkenntnisse – Was Kohlmeisen über unsere Wälder erzählen“. Die Teilnehmenden erfuhren dabei Spannendes über das Leben der Kohlmeisen im Biosphärenpark und darüber, wie unterschiedliche Waldlebensräume ihren Alltag prägen.

Die Veranstaltungen fanden im Rahmen des Projekts „Bewusstseinsbildung und Informationsarbeit zu Biodiversität, Klimaschutz und Nachhaltigkeit im BPWW“ statt und wird aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes und den Ländern Niederösterreich und Wien gefördert.