Rückblick: Im Einsatz für die Natur – Biosphere Volunteer Saison 2025
Auch 2025 waren wieder zahlreiche engagierte Freiwillige im Zeichen des Naturschutzes im UNESCO-Biosphärenpark Wienerwald im Einsatz.
„Ein herzliches Dankeschön gilt allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich mit großem Einsatz für die heimische Artenvielfalt engagieren und unsere Landschaftspflegeeinsätze tatkräftig unterstützen. Ohne dieses außergewöhnliche Engagement unserer Biosphere Volunteers wäre der Erhalt der wertvollen Lebensräume im Wienerwald nicht möglich“, betont Biosphärenpark-Direktor DI Andreas Weiß.
Rund 90 Freiwillige im Einsatz für die Natur
Der Start in die Pflegesaison führte eine Gruppe von Freiwilligen in den Sieveringer Steinbruch, wo auf einer der Terrassen ein artenreicher Halbtrockenrasen erhalten wird. Durch das Entfernen von Gebüschen und die Entfernung des Schnittguts wurde dem Zuwachsen dieser wertvollen Fläche gezielt entgegengewirkt.
Gleich zweimal fanden Pflegeeinsätze am Taglesberg an der Gemeindegrenze von Mauerbach und Gablitz statt. Der neu geschaffene Lebensraum hat sich zu einem wahren Hotspot für Heuschrecken entwickelt. Um diese Vielfalt zu sichern, wurden in Kooperation mit den ÖBB, den Österreichischen Bundesforsten und den Marktgemeinden Gehölzaustriebe entfernt und invasive Neophyten – allen voran die Goldrute – bekämpft.
Nach einer kurzen Sommerpause setzten die Biosphere Volunteers ihre Einsätze Anfang Juli beim Feuchtbiotop in Wolfsgraben fort. Körperlichen Einsatz erforderten die Pflegearbeiten auf der Zichtelwiese in Breitenfurt. Ausgerüstet mit Gummistiefeln und Rechen wurde das gemähte Material zusammengerecht und abtransportiert. Bei den Landschaftspflegeeinsätzen im Tieftal in Gumpoldskirchen und im Mukental in Wien-Döbling wurden die Freiwilligen mit eindrucksvollen Ausblicken für ihre Mühen belohnt. Am Südabhang des Kolbeterberges in Wien-Penzing befindet sich die aufgrund ihres Artenreichtums als Naturdenkmal ausgewiesene Salzwiese. Leider sind die Feuchtwiesen und Sickerquellen durch einen starken Erholungsdruck gefährdet. Daher wurden bei Pflegeterminen aus geschnittenem Strauchmaterial zwei Hecken angelegt, um die BesucherInnen auf die Wege zu lenken. Den Abschluss der Saison machte der Freiwilligeneinsatz am Schwahappel in Klosterneuburg.
Exkursionen: Über Wildbienen und Heuschrecken
Besonderes Highlight der Saison waren die Exkursionen auf der Gießhübler Heide und der Satzbergwiese in Wien-Penzing. Anfang September erkundeten 23 interessierten TeilnehmerInnen die Gießhübler Heide und erfuhren Wissenswertes über die Weidelandschaft mit ihren zahlreichen Blüten und Insekten, wobei der Schwerpunkt auf Wildbienen lag. Von der Wildbienen-Expertin Sylvia Wanzenböck lernten die Teilnehmenden verschiedene Wiesenlebensräume kennen und konnten einiges zu den dort vorkommenden Pflanzen und Tieren erfahren und erfragen. Mit einer Gruppe höchst interessierter TeilnehmerInnen ging es bereits am 2. August 2025 auf die naturschutzfachlich besonders wertvolle Satzbergwiese im 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing. Bei dieser Exkursion standen die Heuschrecken-Arten im Fokus, wurde sie doch von dem Entomologen und Heuschrecken-Experten Werner Reitmeier begleitet. Mit Becherlupen und Fangnetzen ausgestattet, machte sich die Gruppe auf die Suche nach Heuschrecken und sonstigen Wiesenbewohnern und konnten gleich 19 verschiedene Heuschrecken-Arten entdecken.
Neu im Programm: Wiesen-Aktionstage
Erstmals fanden an insgesamt fünf Nachmittagen Wiesen-Aktionstage in Wien statt. Ziel der der Aktionstage war es, die Erholungssuchenden auf den hohen naturschutzfachlichen Wert der Wiener Wiesen aufmerksam zu machen, die durch starken Erholungsdruck und freilaufende Hunde zunehmend gefährdet sind. An ausgewählten Standorten informierten MitarbeiterInnen des Biosphärenpark Wienerwald Managements gemeinsam mit Kolleginnen der Wiener Umweltschutzabteilung die BesucherInnen über die Biodiversität der Wiesen sowie über den Zusammenhang zwischen Naturschutz, Klimaschutz, Bewirtschaftung und Erholungsnutzung. Zudem konnten die Weidetiere vor Ort erlebt werden, wobei Schäferin Christa Veits spannende Einblicke in die Herausforderungen der Beweidung im städtischen Raum gab.
1.779 SchülerInnen mit Begeisterung dabei
Ein besonderer Dank gilt auch den 1.779 SchülerInnen aus den Wiener Gemeindebezirken und niederösterreichischen Gemeinden im Biosphärenpark Wienerwald, die sich 2025 mit großem Engagement an Schulpflegeeinsätzen beteiligten und so aktiv zum Erhalt artenreicher Trockenrasen und Wiesen beitrugen. Ein besonderes Highlight der Schulpflege in Klosterneuburg war die Sichtung der seltenen Sägeschrecke auf der Weingrabenwiese. Während ihre Vorkommen in den Trockenrasen an der Thermenlinie zu den größten in Mitteleuropa zählen, ist diese Art im Gemeindegebiet von Klosterneuburg eine große Seltenheit.
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Die Landschaftspflegeeinsätze, Wiesen-Aktionstage und Exkursion in Wien fanden im Rahmen des Projekts „Erhaltung und Förderung der Biodiversität im Wiener Teil des BPWW“ statt und wurden aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes und dem Land Wien gefördert.
Die Landschaftspflegeeinsätze und Exkursion in Niederösterreich fanden im Rahmen des Projekts „Management von Naturräumen im niederösterreichischen Teil des Biosphärenpark Wienerwald“ statt und wurden aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes und dem Land Niederösterreich gefördert.
